erschienen am 25.10.2023 Bayerische Krankenhäuser bauen gemeinsam eine interoperable Plattform für die Patientenportale – und das ist erst der Anfang
- Vernetzungsplattform schließt rund 110 bayerische Krankenhäuser digital zusammen
- Schnelle Interaktion zwischen Patienten und Gesundheitsanbietern
- Siemens Healthineers wird mit dem Aufbau der Plattform beauftragt
Patientinnen und Patienten von über 110 vorwiegend bayerischen Kliniken werden demnächst virtuell mit ihrem Krankenhaus interagieren können – über ein gemeinsam betriebenes Patientenportal. „Zukünftig können die Patientinnen und Patienten digital Termine mit ihrer Klinik vereinbaren, vor der Aufnahme in ein Krankenhaus relevante Daten und Dokumente bereitstellen oder bei der Entlassung zur Anschlussheilbehandlung in der Auswahl des geeigneten Leistungserbringers unterstützt werden. Das digitale Gesundheitswesen ist damit nicht länger Theorie, sondern wird demnächst für Millionen bayerische Patientinnen und Patienten Realität werden“, betont Martin Gösele, Vorstand der neu gegründeten Klinik IT Genossenschaft. „Wir freuen uns, dass wir nach EU-weiter Ausschreibung mit Siemens Healthineers nun einen starken Technologie-Partner gefunden haben, der dieses einmalige Vernetzungsprojekt des bayerischen Gesundheitswesens umsetzen wird“, ergänzt Dietmar Pawlik, Vorstand der Klinik IT Genossenschaft. „Diese Kooperation und Bündelung von Kräften bei der künftigen Digitalisierung im Gesundheitswesen ist ein großer Meilenstein und gleichzeitig ein Vorbild für weitere Entwicklungen“, sagt der Geschäftsführer der Bayerischen Krankenhausgesellschaft (BKG), Roland Engehausen, der zugleich auch Vorsitzender des Fachausschusses Dateninformation und Datenkommunikation der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) ist.
Die Klinik IT Genossenschaft (KIG) koordiniert den Aufbau der interoperablen Plattform, die die Basis für die gemeinsame Patientenportallösung bildet. Die Genossenschaft wurde von mehreren bayerischen Krankenhausträgern im Mai diesen Jahres gegründet und wird das Vernetzungsprojekt federführend für die Mitglieder steuern. Initiiert wurde das Vorhaben von der Bayerischen Krankenhausgesellschaft e. V. (BKG) und der Klinik-Kompetenz Bayern (KKB). Möglich wurde das Vorhaben durch das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG). Mit dem KHZG erhalten die Kliniken für ihr Patientenportal von Bund und Freistaat Bayern Fördermittel, insgesamt steht den an der Ausschreibung beteiligten Krankenhäusern ein zweistelliger Millionenbetrag zur Verfügung. Durch die gemeinsame Ausschreibung, das gemeinsame einheitliche Konzept und das gemeinsame Projektmanagement kann der Aufbau der Plattform und der dafür notwendigen digitalen Infrastruktur in einer Dimension angegangen werden, die bei der Umsetzung von Einzelprojekten der Krankenhausträger in dieser Qualität kaum möglich gewesen wäre. Die interoperable Plattform und die Patientenportale der Krankenhäuser werden Ende 2024 in Betrieb gehen. „Wir freuen uns sehr, dass es uns gelungen ist, diese große Anzahl von Krankenhäusern für unsere gemeinsame Ausschreibung und den Aufbau einer einheitlichen Struktur zu gewinnen. Die Fördermittel von Bund und Länder, die im Rahmen des KHZGs für die Kliniken bereitgestellt werden, können so sehr effizient eingesetzt und unsere Ressourcen gebündelt werden. Es wäre für eine einzelne Klinik kaum möglich gewesen, ein Portal mit diesen vielfältigen und umfassenden Funktionalitäten und diesen Konditionen aufzubauen. Durch die Bündelung kann auch der Support für das Patientenportal gewährleistet werden, was angesichts des Fachkräftemangels in den Kliniken kaum realisierbar wäre”, sagt Manfred Wendl, Vorstandsmitglied der Klinik Kompetenz Bayern (KKB), der die gemeinsame Ausschreibung koordiniert hat. Die Portale für die Kliniken werden auf einer sogenannten Interoperabilitätsplattform von Siemens Healthineers bereitgestellt, die den Patientenpfad in der Krankenhausbehandlung digital begleiten soll – von der Aufnahme der Patienten über die Behandlung bis zum Entlass-Management. Jedes Krankenhaus wird ein „Frontend“ zur Interaktion mit den Patienten erhalten, der IT-Betrieb findet standardbasiert und zentral statt. Für die Patienten hat dies auch erhebliche Vorteile, denn sie können mit einer Benutzer-App bzw. Benutzeroberfläche mit allen teilnehmenden Kliniken kommunizieren, ohne das System wechseln oder ihre Daten neu eingeben zu müssen.
„Die Digitalisierung von Prozessen und die technische Interoperabilität sind große Herausforderungen in jedem Krankenhaus. Mit dem gemeinsamen Aufbau und dem Betrieb der Plattform für die Patientenportale ist nun auf einen Schlag ein digitaler Verbund von ca. 26.000 Betten entstanden. Das Projekt ist in seiner Größenordnung und technologischen Ausrichtung wegweisend für den Krankenhaussektor. Die IT- und Datensicherheit hat für uns bei der Umsetzung dieses Projekts höchste Priorität. Insgesamt stellen sich die bayerischen Krankenhäuser mit diesem Digitalisierungsprojekt zukunftssicher auf und schaffen die Grundlagen für weitere Zusammenarbeit im Bereich der Digitalisierung,“ sagt Andreas Lange, verantwortlich für die Strategie und Technologie in der Klinik IT eG. Für die Umsetzung der Lösung aus Interoperabilitätsplattform und Patientenportalen wurde mit Siemens Healthineers als Generalunternehmer, die noch weitere Partner in das Angebot eingebunden hat, auf Basis des Ausschreibungsergebnisses ein Rahmenvertrag geschlossen, aus dem die Krankenhausträger nun für ihre Kliniken die Umsetzung beauftragen. „Mit der Lösung profitieren Patienten und Leistungserbringer von der einfacheren und schnelleren Interaktionsmöglichkeit bei gleichzeitig weniger Bürokratie. Wir freuen uns sehr, als erfahrener Partner die Digitalisierung und Vernetzung der Krankenhäuser voranzubringen und damit einen relevanten Beitrag für eine bessere Patientenversorgung zu leisten“, sagt Dr. Stefan Schaller, Leitung Siemens Healthineers Central Western Europe.
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